Naturnachtgebiet Eisenwurzen

Das Naturnachtgebiet Eisenwurzen ist ein gemeinschaftlich getragenes Projekt in einem der größten, zusammenhängenden Schutzräume Österreichs. Über 2.396 km² hinweg vereint das Gebiet Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark, sechs Schutzgebiete und 20 Gemeinden, um Lichtverschmutzung zu reduzieren und den natürlichen Nachthimmel und deren Lebensraum zu bewahren.
Fakten zum Gebiet
- Fläche: 2.396 km² Gesamtgebiet, davon 975 km² Kernzone
- Lage: In der Region Eisenwurzen (Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark)
- 6 Schutzgebiete: Nationalpark Kalkalpen und Gesäuse, das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal sowie die Naturparke Steirische Eisenwurzen, Niederösterreichische Eisenwurzen und Ötscher-Tormäuer
- Schutzstatus: Eingereicht als Dark Sky Reserve bei DarkSky International im Dezember 2025
- Zonierung: Kernzone mit sehr strengen und Peripheriezone mit entsprechenden Lichtvorgaben; Ein Lichtmanagementplan wurde gemeinsam mit den 20 aktiven Gemeinden erstellt.
- Projektlaufzeit: 2023–2025 „Sterne über dem Dreiländereck“ (Förderung durch LE 14–20)
- Beteiligte Projektpartner: Nationalpark Gesäuse, Nationalpark Kalkalpen, Naturpark Steirische Eisenwurzen, Naturpark Niederösterreichische Eisenwurzen, Naturpark Ötscher-Tormäuer, Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal, E.C.O. Institut, Universität Wien, Umweltdachverband;
Warum ist der Schutz der Naturnacht wichtig?
- Biodiversität & Insektensterben:
Milliarden Insekten verenden jährlich an künstlichen Lichtquellen – sie werden angelockt, erschöpfen oder verbrennen. Das trifft auch Tiere, die sich von ihnen ernähren – die gesamte Nahrungskette gerät aus dem Gleichgewicht. Kunstlicht zerstört Lebensräume im Verborgenen. - Pflanzen:
Künstliches Licht stört den natürlichen Biorhythmus – Bäume werfen ihr Laub später ab und sind anfälliger für Frost. Gleichzeitig wird die nächtliche Bestäubung gestört, weil Insekten ausbleiben. - Tiere brauchen Dunkelheit:
Nachtaktive Tiere wie Fledermäuse, Eulen oder Amphibien werden gestört oder vertrieben – mit langfristigen Folgen für ganze Ökosysteme. - Gesundheit schützen:
Künstliches Licht hemmt die Produktion von Melatonin – das stört den Schlaf und den inneren Rhythmus des Menschen. - Sternenhimmel retten:
Lichtverschmutzung lässt die Sterne verschwinden – ein Verlust an Kultur, Wissenschaft und Staunen. - Energie sparen & Klima schützen:
Weniger Licht bedeutet weniger Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß – ein Beitrag zum Klimaschutz.
HIER in der Naturnacht Infobroschüre findest du weitere Infos und was du aktiv tun kannst!
Besuchsmöglichkeiten im Naturnachtgebiet
Das Naturnachtgebiet Eisenwurzen ist frei zugänglich – mit Rücksicht auf Schutzräume (Stille Beobachtung & Verwendung von Rotlichtlampen). Besonders geeignete Orte für Sternenbeobachtung und Fotografie sind:
Nationalpark Gesäuse:
- Buchauersattel, Nachtaufnahmen mit Bergpanorama
- Erlebniszentrum Weidendom, Blick auf die Hochtorgruppe
- Campingplatz Forstgarten Schlafen unterm Sternenhimmel
- Kölblwirt, Übernachtung im Bergsteigerdorf
- Buchsteinhaus, Berghütte unterm Sternenhimmel
- Ennstalerhütte, Berghütte unterm Sternenhimmel
Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen:
- Burgruine Gallenstein: Aussichtspunkt und Führungen
- Brunnsee/Brunnalm: In Wildalpen
- Naturfreundehütte Palfau: Aussichtspunkt & Übernachtung
Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal:
- Hochmoor Leckermoos: Naturschutzgebiet Leckermoos
Naturpark Ötscher-Tormäuer:
- Ybbstalerhütte: Aussichtspunkt & Übernachtung
- Astrostation Hochbärneck Uni Wien
Nationalpark Kalkalpen
- Sternwarte Hohe Dirn: Uni Linz, für Forschungs- und Remotezugang

Veranstaltungen & Führungen 2026
Earth Night – 11.9. – Aktionstag gegen Lichtverschmutzung:
Niederösterreich
- Sternschnuppenfahrt mit der Mariazellerbahn,
- Geräusche in der Dunkelheit – Naturvermittlung
- Sternenführungen Astrostation Hochbärneck:
Steiermark
- Nationalpark Forum 12. März 2026
- Sternenhimmel fotografieren & Astrofotografie Termine 2026
- Sternenreise mit Übernachtung 31.7.-2.8.2026
Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal
Weitere Termine für 2026 folgen

Forschung & Monitoring
Im gesamten Gebiet sind 9 Messstationen aktiv, die kontinuierlich Himmelshelligkeit aufzeichnen. Die Datenerfassung erfolgt in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen wie der Universität Wien und dem E.C.O. Institut.
Alle Leuchten wurden erfasst, gemessen und fotografisch dokumentiert – als Grundlage für die Einreichung bei DarkSky International.


Kontakt
- Koordination:
naturnachtgebiet@eisenwurzen.com
Julia Kaufmann
Regionaler Kontakt
- Steiermark: Julia Kaufmann
j.kaufmann@eisenwurzen.com - Niederösterreich: Katja Weirer
kw@naturpark-oetscher.at - Oberösterreich: Antonia Zichy
antonia.zichy@kalkalpen.at