Naturnachtgebiet Eisenwurzen

Dunkle Nächte. Klare Sternensicht. Schützenswerter Raum.
Naturnachtgebiet Eisenwurzen
Light-Pollution-Map

Das Naturnachtgebiet Eisenwurzen ist ein gemeinschaftlich getragenes Projekt in einem der größten, zusammenhängenden Schutzräume Österreichs. Über 2.396 km² hinweg vereint das Gebiet Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark, sechs Schutzgebiete und 22 Gemeinden, um Lichtverschmutzung zu reduzieren und den natürlichen Nachthimmel und deren Lebensraum zu bewahren.

Fakten zum Gebiet

  • Fläche:
    2.396 km² Gesamtgebiet, davon 975 km² Kernzone
  • Lage:
    In der Region Eisenwurzen (Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark)
  • 6 Schutzgebiete
    (Nationalpark Kalkalpen und Gesäuse, das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal sowie die Naturparke Steirische Eisenwurzen, Niederösterreichische Eisenwurzen und Ötscher-Tormäuer)
  • Schutzstatus:
    Einreichung bei DarkSky International als Dark Sky Reserve im Sommer 2025
  • Zonierung:
    Kernzone mit strengen Lichtvorgaben; Peripheriezone mit einem entsprechenden Lichtmanagementplan gemeinsam mit den 22 Gemeinden
  • Projektlaufzeit:
    2023–2025 (Förderung durch LE 14–20)
  • Beteiligte Projektpartner:
    Nationalparks Gesäuse & Kalkalpen, Naturparke, Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal, E.C.O. Institut, Universität Wien;

Warum ist der Schutz der Naturnacht wichtig?

  • Biodiversität & Insektensterben:
    Milliarden Insekten verenden jährlich an künstlichen Lichtquellen – sie werden angelockt, erschöpfen oder verbrennen. Das trifft auch Tiere, die sich von ihnen ernähren – die gesamte Nahrungskette gerät aus dem Gleichgewicht. Kunstlicht zerstört Lebensräume im Verborgenen.
  • Pflanzen:
    Künstliches Licht stört den natürlichen Biorhythmus – Bäume werfen ihr Laub später ab und sind anfälliger für Frost. Gleichzeitig wird die nächtliche Bestäubung gestört, weil Insekten ausbleiben.
  • Tiere brauchen Dunkelheit:
    Nachtaktive Tiere wie Fledermäuse, Eulen oder Amphibien werden gestört oder vertrieben – mit langfristigen Folgen für ganze Ökosysteme.
  • Gesundheit schützen:
    Künstliches Licht hemmt die Produktion von Melatonin – das stört den Schlaf und den inneren Rhythmus des Menschen.
  • Sternenhimmel retten:
    Lichtverschmutzung lässt die Sterne verschwinden – ein Verlust an Kultur, Wissenschaft und Staunen.
  • Energie sparen & Klima schützen:
    Weniger Licht bedeutet weniger Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß – ein Beitrag zum Klimaschutz.
Naturnachtgebiet Eisenwurzen

Besuchsmöglichkeiten im Naturnachtgebiet

Das Naturnachtgebiet Eisenwurzen ist zugänglich – mit Rücksicht auf Schutzräume und ökologische Sensibilität. Besonders geeignete Orte für Beobachtung und Fotografie:

  • Nationalpark Gesäuse:
    Parkplatz Weidendom, Hinteres Johnsbachtal, Ennstaler Hütte
  • Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen:
    Burgruine Gallenstein, Brunnsee/Brunnalm
  • Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal:
    Hochmoor Leckermoos
  • Naturpark Ötscher-Tormäuer:
    Astrostation Hochbärneck
  • Sternwarte Hohe Dirn (OÖ):
    für Forschungs- und Remotezugang
  • Buchsteinhaus (Admont):
    Beobachtungs- und Übernachtungsmöglichkeit
Naturnachtgebiet Eisenwurzen

Veranstaltungen & Führungen 2025
(Auswahl)

  • Geführte Nachtwanderungen & Sternenführungen
    in allen beteiligten Parks
  • Astrofotografie-Workshops:
    u. a. mit Simone Weiß
  • Spezialführungen an der Astrostation Hochbärneck
  • Exkursionen im Wildnisgebiet
    (z. B. „Sternenfänger“, „Leuchtnacht“)
  • Erlebnis Nachthimmel im Gesäuse
    (Juni–September)
Naturnachtgebiet Eisenwurzen

Forschung & Monitoring

Im gesamten Gebiet sind 9 Messstationen aktiv, die kontinuierlich Himmelshelligkeit aufzeichnen. Die Datenerfassung erfolgt in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen wie der Universität Wien und dem E.C.O. Institut.

Alle Leuchten wurden erfasst, gemessen und fotografisch dokumentiert – als Grundlage für die Einreichung bei DarkSky International.

Naturnachtgebiet Eisenwurzen

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